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Wie bereits im Kapitel „Architektur“ beschrieben, besteht das RM4200D aus mehreren Modulen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen und je nach Einsatzfall in verschiedenen Kombinationen benutzt werden. Einige dieser Module sind mit einem Mikrocontroller ausgestattet, der die Funktionen des jeweiligen Moduls steuert. Auf diese �Art ist jedes Modul mit einem Mikrocontroller zunächst für sich allein funktionsfähig und besitzt seine eigene „Intelligenz“. Die komplette Funktion des RM4200D entsteht aber erst durch das Zusammenspiel aller Module. Diese kommunizieren untereinander über einen CAN-Bus, der entsprechend verkabelt sein muss. Die entsprechende Anordnung sehen Sie in der folgenden Abbildung:
Wie Sie in der Abbildung sehen, sind alle Module mit Mikrocontroller an den CAN-Bus angeschlossen. Zusätzlich besitzt jedes Modul (mit Ausnahme der Auftisch-Studioeinheit RM420-011) eine serielle Schnittstelle. Alle Kommandos, die über den CAN-Bus übertragen werden, sind auch an diesen seriellen Schnittstellen verfügbar. Zusätzlich überträgt der Communications Controller RM420-850 diese Daten auch auf der Ethernetschnittstelle.
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Wenn Sie die serielle Schnittstelle verwenden wollen, um einen PC mit dem RM4200D zu verbinden, können Sie den PC an jede beliebige serielle Schnittstelle anschließen. Der Datenverkehr ist an jeder Schnittstelle identisch. Das ist manchmal hilfreich, wenn zum Beispiel der DSP-Frame schwer zugänglich ist, die Schnittstellen an den Kontrollmodulen aber leichter zu erreichen sind. |
Folgende Module besitzen einen Mikrocontroller:
Alle Kontrollmodule (außer Fader-Overbridgemodulen). Alle Module, die die Bedienoberfläche des RM4200D bilden, haben jeweils ihren eigenen Mikrocontroller. Lediglich die Fader-Overbridgemodule sind davon ausgenommen, diese Module sind „dumme“ Erweiterungen der Leiterplatte im Fadermodul und werden von diesem mit gesteuert. Die Mikrocontroller in den Fadermodulen lesen die aktuellen Werte der Bedienelemente (Tasten, Fader, Drehregler) und übermitteln diese als Steuersignale an den DSP-Frame. Gleichzeitig nehmen sie Kommandos vom Kontrollsystem an und steuern alle Anzeigeelemente - LEDs und alphanumerische Displays – entsprechend an. Bei Fadermodulen mit Motorfadern steuern sie zusätzlich bei Bedarf die Motorfader.
DSP Controller RM420-851. Dieses Modul ist eine Steckkarte im DSP-Frame und steuert eine zugeordnete DSP-Karte RM420-848. Es bildet die Brücke zwischen Audio- und Kontrollsystem und leitet die Steuerkommandos vom CAN-Bus an die DSP-Karten weiter. In die andere Richtung übermittelt es zum Beispiel Benachrichtigungen bei Pegelüberschreitungen oder Korrelationsproblemen von Stereosignalen. Jede DSP-Karte im DSP-Frame benötigt einen zugeordneten DSP Controller; maximal können somit drei DSP Controller vorhanden sein.
Communications Controller RM420-850. Dieses Modul ist ebenfalls eine Steckkarte im DSP-Frame; pro RM4200D ist jedoch nur ein solcher Controller vorhanden. Er dient der Verwaltung des Systems und enthält außerdem die Ethernetschnittstelle, über die ein DSP-Frame mit anderen RM4200D-Systemen oder mit DHD-Software auf PCs kommunizieren kann.
![]() | Anmerkung |
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Im Communications Controller befinden sich auch die Speicher für die Setups und der Parameter RAM mit den aktuellen Betriebsparametern des Systems. Außerdem sind auch die Lizenzcodes für das System hier gespeichert. Wenn Sie den Communications Controller RM420-850 wechseln, müssen Sie eventuell diese Informationen auf das Ersatzteil übertragen. Mehr Informationen dazu finden Sie in Teil 3 dieses Handbuchs, Toolbox 4 Konfiguration und Referenz. |
Sie können die Toolbox4 Software benutzen, um die Struktur der Module in einem RM4200D auszulesen. Benutzen Sie dazu den Befehl aus dem Menü . Links in der Baumansicht sehen Sie alle RM4200D-Devices, auf welche die Software aktuell zugreifen kann. Doppelklicken Sie auf das gewünschte Device, um dessen Baumansicht zu öffnen. Nun sehen Sie unterhalb des Device alle Module, die mit einem Mikrocontroller ausgestattet und über den CAN-Bus zu erreichen sind.
Der Mikrocontroller bildet die Schnittstelle zwischen der Hardware des Moduls und dem restlichen System. Damit er seine Aufgabe erfüllen kann, muss er mit der entsprechenden Software programmiert werden. Diese Software ist es, welche die eigentliche Funktionen des RM4200D ausführt.
Wie bei einem Desktop-PC auch besteht die Software der Mikrocontroller aus verschiedenen Teilen, die unterschiedliche Aufgaben erfüllen. Diese Softwareteile befinden sich im Speicher der Mikrocontroller und werden abgearbeitet, sobald sich das RM4200D in Betrieb befindet.
Die einzelnen Teile der Software sind unmittelbar voneinander abhängig und ergeben zusammen das Speicherabbild, die sogenannte Memory Map. Die Memory Map besteht aus den fünf Teilen:
Boot Loader. Das ist die grundlegende „Startsoftware“, die der Mikrocontroller abarbeitet, sobald seine Betriebsspannung eingeschaltet wird oder er einen Resetbefehl erhält. Der Boot Loader kann nicht verändert werden.
Firmware. Das ist das Betriebssystem der Module. Es wird mit der Toolbox4 Software in den Flash-Speicher des Mikrocontroller kopiert und enthält alle nötigen Funktionen, die das RM4200D ausmachen.
Config. Diese Daten beschreiben die Struktur des Systems und das Zusammenspiel der einzelnen Komponenten. Die Config wird in der Toolbox4 Software erstellt und von dort in das RM4200D geladen.
Setup. Ein Setup ist ein „Schnappschuss“ des aktuellen Zustandes des gesamten Systems bzw. einzelner Kanäle.
Parameter Memory. Dieser Speicherbereich enthält die aktuellen Betriebsparameter für des RM4200D. Dazu gehören unter anderem die aktuellen Werte der jeweiligen Fader, Einstellungen für Gain, Filter und Busaufschaltungen der einzelnen Kanäle.
In den folgenden Abschnitten erfahren Sie mehr über die einzelnen Teile der Memory Map.