Bei der Inbetriebnahme der Controllermodule nach der Produktion werden die Module mit einer „Ur-Software“, dem sogenannten Boot Loader ausgestattet. Das ist eine Art „Mini-Betriebssystem“, das dem Modul einige grundlegende Funktionen zur Verfügung stellt und im Segment „Monitor“ des Flash-Speichers abgelegt ist.
Der Boot Loader enthält folgende Funktionen:
Unmittelbar nach dem Einschalten identifiziert der Mikrocontroller sich selbst bzw. das Modul, in dem er eingebaut ist.
Der Mikrocontroller ist mit Hilfe des Boot Loaders in der Lage, über die serielle Schnittstelle zu kommunizieren.
Ist noch keine Firmware im Speicher vorhanden, so sorgt der Boot Loader dafür, dass diese über die serielle Schnittstelle in den benachbarten Speicherbereich kopiert werden kann.
Ist bereits eine Firmware im Speicher des Mikrocontroller vorhanden, startet der Boot Loader diese. Anschließend wird der Code der Firmware abgearbeitet; der Boot Loader hat seine Arbeit getan.
Der Speicherbereich des Boot Loaders ist für den Anwender aus Sicherheitsgründen nicht zugänglich. Der Boot Loader Code wird einmal nach der Herstellung des Moduls in den Speicher kopiert und bleibt dann immer dort erhalten. Damit ist es prinzipiell immer möglich, mit einem Mikrocontroller über eine serielle Verbindung zu kommunizieren. Diese Verbindung kann also jederzeit genutzt werden, um eine Firmware aufzuspielen oder zu aktualisieren; selbst dann, wenn die Daten im Speicherbereich für die Firmware defekt oder unvollständig sind.
Wenn keine gültige Firmware im nachfolgenden Speicherbereich vorhanden ist, der Startaufruf für die Firmware fehlgeschlagen ist oder der Bootvorgang aus Sicherheitsgründen angehalten wurde, bleibt das Modul im sogenannten Monitor-Zustand.
![]() | Wichtig |
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Bitte verwechseln Sie nicht die Bezeichnung Monitor mit dem Abhören von Audiosignalen mittels Monitorschiene. Der Begriff stammt aus der Geschichte der Computerentwicklung und bezeichnet das allererste, grundlegende Stück Software für ein Computersystem. |
Sie können ein Modul im Monitor-Zustand daran erkennen, dass es im Maintenance-Fenster anstelle der ID für den Modultyp das Wort MONITOR in der Baumansicht anzeigt. Ein Beispiel dafür sehen Sie in der folgenden Abbildung:
Die Markierungen in der Abbildung zeigen, woran Sie erkennen können, ob sich ein Modul im Monitor-Zustand befindet. Wurde nur der Boot Loader geladen, so erscheint im Modulbaum der Deviceansicht im Maintenance-Fenster ein unbekanntes Modul.
Je nach der Art der Verbindung zwischen PC und DSP-Frame unterscheidet sich die Anzeige:
Ethernet: unknown module
seriell: Monitor + Prozessor-Seriennummer (PN)
Wenn Sie sich zusätzlich die Detailinformationen zu dem unbekannten Modul anzeigen lassen, erkennen Sie ein Modul mit Boot Loader aber ohne Firmware immer an der Firmware-Version 05.00.06.146.
Um sich die Detailinformation anzeigen zu lassen, markieren Sie das entsprechende Modul und drücken Sie dann die Taste F11. Alternativ können Sie auch den Befehl aus dem Kontextmenü bzw. dem Menü verwenden.