Kapitel 5. Konfigurationsreferenz für die RM2200D-Software

Inhaltsverzeichnis

5.1. Überblick
Die Software mit dem RM2200D verbinden und Datentransfer
Über Konfigurationsdaten
Die Firmware verwalten
Audioquellen
Logikquellen
5.2. Connection - Die Identität im Netzwerk konfigurieren
Eine Verbindung über die serielle Schnittstelle herstellen
Eine Verbindung über TCP/IP herstellen
Die IP-Adresse des DSP-Frame ändern
5.3. Console - Module wählen
5.4. Frame I/O - Den DSP-Frame konfigurieren
RM220-111 Digital In/Out/GPIO-Modul
RM220-122 Mic/Headphone/GPIO-Modul
RM220-222 Analog In/Out/GPIO-Modul
RM220-228 Analog In Selector-Modul
RM220-311 GPIO-Modul
5.5. Mod. Options - Die Moduloptionen konfigurieren
Die Fadermodule konfigurieren
Das Hauptbedienfeld konfigurieren
5.6. Func keys - Funktionstasten konfigurieren
Funktionstasten F1 … F4
Frei belegbare Tasten GP1 … GP4 und Tasten Talk 1, Talk 2
Tasten Talk 1 und Talk 2
5.7. Talkback
5.8. Various - Pegelmesser und Clean Feeds konfigurieren
Audio Level Meter Configuration (Konfiguration der Pegelanzeigen)
Cleanfeed configuration (Clean Feeds konfigurieren )
5.9. Protocol - Den CAN-Bus überwachen und Befehle senden
5.10. Users - Die Nutzer verwalten
Überblick
Die Benutzerrechte festlegen

Überblick

Verwenden Sie den Konfigurationsmodus der RM2200D-Software zum Einrichten neuer Systeme oder für Wartungsarbeiten an bereits laufenden Systemen.

Den Konfigurationsmodus können Sie aktivieren, indem Sie auf den Button Configure klicken, der sich unten rechts neben dem orange DHD-Logo befindet. Der Konfigurationsdialog mit den verschiedenen Optionen erscheint. Sie können diese Dialogbox schließen, indem Sie entweder auf das Schließfeld des Fensters in der rechten oberen Ecke oder auf den Button Close in der rechten unteren Ecke der Dialogbox klicken. (Siehe folgende Abbildung.)

Abbildung 14: Software im Konfigurationsmodus. Sie sehen den Reiter Console.
[Tip] Tipp

Sie können den Zugriff auf den Konfigurationsmodus der RM2200D-Software mit der Nutzerverwaltung schützen. (Siehe auch Users - Die Nutzer verwalten)

Der Konfigurationsdialog enthält mehrere Reiter, die Unterbereiche für verschiedene Optionen öffnen. Dazu gehören:

  • Connection. Diesen Reiter verwenden Sie, um eine Verbindung zu einem RM2200D-System herzustellen. Wenn nötig können Sie hier auch die IP-Adresse des Gerätes ändern. (Siehe Connection - Die Identität im Netzwerk konfigurieren)

  • Console. Hier wählen Sie die Anzahl von Modulen für die Bedienkonsole aus. Sie können auch ein Passwort einrichten, um den Zugang zum Konfigurationsdialog zu schützen. (Siehe Console - Module wählen)

  • Frame I/O. Benutzen Sie diesen Reiter, um die Module für das DSP-Frame auszuwählen und deren Eigenschaften zu bestimmen. (Siehe Frame I/O - Den DSP-Frame konfigurieren)

  • Mod. options. Verwenden Sie die Einstellungen in diesem Reiter, um die Funktionsweise der Fadermodule und des Hauptbedienfeldes auf dem Mixer einzustellen. (Siehe Mod. Options - Die Moduloptionen konfigurieren)

  • Func. keys. Hier legen Sie die Funktionsweise der Tasten auf der Bedienkonsole fest. (Siehe Func keys - Funktionstasten konfigurieren)

  • Talkback. In diesem Reiter konfigurieren Sie das Kommando-System des RM2200D. (Siehe Talkback)

  • Various. Benutzen Sie diesen Reiter, um die Audio-Quellen für die internen Pegelmesser auf dem Hauptbedienfeld und für die grafischen Pegelmesser in der RM2200D-Software auszuwählen. Sie können hier auch die Clean Feed-Optionen einstellen. (Siehe Various - Pegelmesser und Clean Feeds konfigurieren)

  • Protocol. Benutzen Sie diesen Dialog, um die Aktivitäten auf dem CAN-Bus zu überwachen und einzelne Befehle von der Software zu übertragen. Außerdem können Sie die Funktionsweise des System-Logs von hier aus überwachen. Im Gegensatz zu den anderen Funktionen rufen Sie dieses Dialog auf, indem Sie auf den Button Protocol am unteren Rand des Konfigurationsfensters klicken. (Siehe Protocol - Den CAN-Bus überwachen und Befehle senden)

Die Software mit dem RM2200D verbinden und Datentransfer

Wenn Sie zum ersten Mal eine Verbindung zum RM2200D herstellen, benutzen Sie dazu den Reiter Connection. Danach erhält die Software die Verbindung aufrecht. Auch wenn Sie die Software beenden und später neu starten, behält sie die Informationen und versucht, zum zuletzt bekannten RM2200D eine Verbindung aufzubauen. Sie können den Status der Verbindung in der Streifen-Anzeige überwachen. (Siehe auch Connection - Die Identität im Netzwerk konfigurieren)

[Important] Wichtig

Wenn Sie keine Verbindung zum RM2200D aufbauen können, überprüfen Sie die Kabel und die Netzwerkkonfiguration. Stellen Sie auch sicher, dass gleichzeitig keine andere DHD-Software auf Ihrem Computer läuft. Falls das der Fall ist, könnte es Probleme beim Empfang von Daten vom RM2200D geben.

Über Konfigurationsdaten

Die RM2200D-Software benutzt spezielle Datenstrukturen, um Änderungen an der Konfiguration zu speichern. Diese Datenstrukturen werden als Konfiguration-Datensatz oder kurz Config bezeichnet. Eine Config wird normalerweise im Kommunikations-Controller des RM2200D gespeichert. Mit der RM2200D-Software können Sie diese von dort laden, bearbeiten und Änderungen schließlich wieder an das DSP-Frame übertragen.

Jedes RM2200D wird standardmäßig von DHD mit einer geladenen Config ausgeliefert. Diese Config befindet sich auch auf der CD, die mit dem RM2200D geliefert wird. Sie können sie als Ausgangspunkt für Ihre eigenen Änderungen verwenden.

[Important] Wichtig

Bitte beachten Sie, dass Sie eine geänderte Config wieder ins RM2200D laden müssen, damit die Änderungen in Kraft treten. Eine „Auto-Update“-Funktion gibt es nicht.

Sie können auch die Befehle im Menü File verwenden, um eine neue Config zu erstellen, um die aktuelle Config auf der Festplatte zu speichern oder um eine gespeicherte Config zu laden. Sie sollten sich angewöhnen, Backups Ihrer Config-Dateien anzufertigen und ihnen aussagekräftige Namen zu geben.

Um eine Config zu übertragen, klicken Sie entweder auf den Button Transfer unten im Konfigurationsdialog oder verwenden Sie den Befehl Up-/Download configuration aus dem Menü Transfer. Der folgende Dialog erscheint:

Abbildung 15: Dialog zur Übertragung von Konfigurationsdaten. Es findet ein Transfer statt.

In der oberen Hälfte des Dialogs lesen Sie detaillierte Informationen über die aktuelle Config. In der unteren Hälfte können Sie das Hoch- oder Herunterladen starten und den Fortschrift des Datentransfers beobachten. Wenn der Transfer abgeschlossen ist, benutzen Sie den Button Close, um den Dialog zu schließen.

[Warning] Warnung

Wenn Sie eine neue Config bearbeiten oder eine bereits existierende ändern, müssen Sie sicherstellen, dass die aktuellen Änderungen auf Festplatte gespeichert werden, bevor Sie den Transfer starten. Derzeit führt die Software keine Überprüfung nach ungesicherten Daten durch und unter bestimmten Bedingungen kann sie ungespeicherte Änderungen verwerfen. Dieser Umstand wird in einer zukünftigen Softwareversion behoben.

Die Firmware verwalten

Das „Betriebssystem“ des RM2200D läuft im Controller-Modul RM220-950. Diese spezielle Software wird als Firmware bezeichnet. Sie bleibt im Flash-Speicher des Controllers, auch wenn das RM2200D ausgeschaltet wird. Normalerweise müssen Sie sich nicht um die Firmware kümmern, sie läuft einfach im Hintergrund. Allerdings kann DHD hin und wieder neue Firmware-Versionen herausbringen. Diese neue Version könnte Fehler beheben oder neue Funktionen implementieren.

[Important] Wichtig

Wenn Ihr RM2200D-System mit einer älteren Firmware-Version gut läuft, ändern Sie diese nicht ohne Not! Aktualisieren Sie die Firmware nur dann, wenn die neue Version Fehler behebt, die Sie betreffen, oder wenn Sie von DHD-Support dazu angehalten werden.

Bedenken Sie auch, dass die Firmwareversion und die Version der RM2200D-Software eng miteinander verbunden sind. Eine bestimmte Firmware-Version benötigt eine bestimmte Software-Version und umgekehrt. Wenn Sie Versionen verwenden, die nicht zueinander passen, kann dies zu Problemen führen! Bevor Sie Ihr System verändern, lesen Sie die Einzelheiten auf der DHD-Website unter:www.rm2200d.com

Um die Firmware zu aktualisieren, klicken Sie auf den Reiter Frame I/O und klicken Sie dort auf den Button Firmware. Der folgende Dialog öffnet sich:

Abbildung 16: Dialog zum Firmware-Update; der Transfer findet gerade statt.

In der oberen Hälfte des Dialogs lesen Sie genauere Informationen über die Firmware-Version, die derzeit auf dem RM2200D läuft. Um die Firmware zu aktualisieren, klicken Sie auf den Button Browse…, um die Update-Datei zu finden. Klicken Sie dann auf den Button Start, um das Hochladen zu beginnen. Dieser Prozess kann einige Sekunden dauern, der Fortschrittsbalken zeigt den Verlauf an. Wenn das Hochladen erfolgreich abgeschlossen ist, müssen Sie das DSP-Frame zurücksetzen, um die neue Firmware zu aktivieren. Klicken Sie auf den Button Yes, dann erledigt das das DSP-Frame selbst.

[Warning] Warnung

Setzen Sie den DSP-Frame nicht zurück, wenn das RM2200D benutzt wird oder gar On-Air ist! Zwar können Sie am System keinen Schaden anrichten, bei einem Reset wird jedoch das Basis-Setup 0 geladen, wie es in der Vollbild-Anzeige festgelegt wurde. Dieses Setup kann sich vom aktuellen Zustand des RM2200D unterscheiden und deshalb das Audiosignal am Ausgang des Systems unvorhersagbar beeinflussen. (Siehe Die Vollbildanzeige)

Audioquellen

Als Audioquellen werden alle Signale bezeichnet, die innerhalb des RM2200D zur Verfügung stehen. Wenn Sie das System konfigurieren, müssen Sie oft an verschiedenen Stellen Audioquellen zuweisen – als Quellen für Ausgangsanschlüsse, als Kommandosignale, als Clean-Feed-Quellen etc. In all diesen Fällen benutzen Sie das Audioquellen-Fenster, um das gewünschte Signal auszuwählen.

Abbildung 17: Das Audio-Quellen-Fenster, Bereich „Cleanfeeds“ aufgeklappt.

Das Audioquellen-Fenster ist in verschiedene Bereiche unterteilt. Die Signale haben Namen, diese sind entweder festgelegte (im Fall von Eingangssignalen) oder können im Bereich Frame I/O der RM2200D-Software geändert werden.

Die verfügbaren Audioquellen werden in die folgenden Abschnitte aufgeteilt. Stereo-Signale sind in linken („L“) und rechten Kanal („R“) unterteilt. Mono-Signale – wie Mikrofoneingänge – sind mit „M“ gekennzeichnet:

Kategorie Enthaltene Signale
Mute Dies ist das Signal für „Kein Signal“. Wenn Sie es als Audioquelle auswählen, besteht das Signal aus Stille.
Audio Inputs Dies sind alle an den DSP-Frame angeschlossenen Eingangssignale. Die Signale zeigen die Namen, die Sie ihnen im Reiter Frame I/O zugewiesen haben. Die Eingänge des Analog Input Selector-Moduls RM220-228 sind hier jedoch nicht verfügbar.(Siehe auch RM220-228 Analog In Selector-Modul)
Pre-fader signals Sie können für jeden Fader auf der Bedienkonsole auf das Signal seines derzeit zugewiesenen Eingangskanals zugreifen. Dieser Kanal wird abgenommen, bevor der Fader den Signalpegel beeinflusst! Bitte beachten Sie, dass sich das Signal sofort verändert, wenn Sie dem Faderkanal ein anderes Eingangssignal zuweisen!
Cue bus Dies ist das Signals, das derzeit dem Vorhören-Bus zugewiesen ist. Es ist in stereo und mono verfügbar.
Program busses Die beiden Programmbus-Signale stehen hier zur Verfügung, sowohl in mono als auch in stereo.
Aux busses Hier sind die beiden Aux-Bus-Signale verfügbar, sowohl in mono als auch in stereo.
Cleanfeeds Hier sind die Clean-Feed-Signale verfügbar, sowohl in mono als auch in stereo.
Monitors Diese Kategorie enthält die Signale aller fünf Monitor-Busse. Die Signale liegen in stereo an. Wenn die Bezeichnung nur Monitor <No.> lautet, wird der Pegel des Signals nicht beeinflusst. Die anderen Attribute haben folgende Bedeutung (nicht alle stehen bei allen Monitor-Signalen zur Verfügung):
  • Levelled. Die Lautstärke des Signals kann beeinflusst werden, meist mit den Tasten F1…F4 auf der Bedienkonsole und dem Drehgeber.

  • Headphone. Die Lautstärke des Signals wird mit dem Potentiometer Headphone auf dem Hauptbedienfeld der Bedienkonsole gesteuert. .

  • Loudspeaker. Die Lautstärke des Signals wird mit dem Potentiometer Loudspeaker auf dem Hauptbedienfeld der Bedienkonsole gesteuert.

Monitor selector inputs Dies sind die vier Monitor-Eingänge des Analog In Selector-Moduls RM220-228. Sie sind nur für das Monitor-System verfügbar und auch nur, wenn das Modul im DSP-Frame enthalten ist. (Siehe auch RM220-228 Analog In Selector-Modul)

Logikquellen

Logikquellen steuern viele Funktionen des RM2200D. Eine Logikquelle ist ein Zustand, der entweder aktiv („true (wahr)“) oder inaktiv („false (unwahr)“) ist. Wenn Sie eine Logikquelle einer bestimmten Funktion zuweisen wollen, müssen Sie sie aus dem Logikquellen-Fenster auswählen.

Abbildung 18: Das Logikquellen-Fenster, der Bereich „System“ ist aufgeklappt.

Das Logikquellen-Fenster ist in diese Abschnitte unterteilt:

Abschnitt Enthaltene Logikquellen
None Diese Logikquelle ist immer inaktiv. Wenn Sie sie auswählen, um damit eine Funktion zu steuern, ändert sich diese nie.
Fader Starts Jedes Eingangssignal hat eine Logikquelle „Fader Start“, die ihm zugewiesen ist. Diese Bedingung wird aktiv, wenn das Eingangssignal derzeit einem Faderkanal zugewiesen und der Fader geöffnet ist. Die Bezeichnungen der Logikquellen entsprechen den Namen, die Sie im Reiter Frame I/O vergeben haben.
GPI Inputs Diese Kategorie enthält alle GPI-Signale, die im System verfügbar sind. Die Bezeichnungen der Logikquellen entsprechen den Namen, die Sie im Reiter Frame I/O vergeben haben.
Cue Status Jedes Eingangssignal hat eine Logikquelle „Cue Status“, die ihm zugeordnet ist. Diese Bedingung wird aktiv, wenn das Eingangssignal derzeit einem Faderzug zugewiesen und die Cue-Taste auf diesem Faderzug aktiv ist. Die Bezeichnungen der Logikquellen entsprechen den Etiketten, die Sie im Reiter Frame I/O vergeben haben.
Master 1 buttons Diese Kategorie enthält alle Tasten, die auf dem Hauptbedienfeld zur Verfügung stehen. Jede dieser Logikquellen wird aktiv, wenn die entsprechende Taste auf dem Hauptbedienfeld gedrückt wird.
System Diese Logikquellen werden vom RM2200D selbst gesteuert. Dazu gehören:
  • Cue on. Mindestens eine Cue-Taste ist aktuell aktiv. (Vorhören)

  • Off-Air. Sowohl On-Air logic 1 als auch On-Air logic 2 sind nicht aktiv.

  • On-Air Logic 1. Mindestens eines der Eingangssignale, die mit On-Air logic 1 verbunden sind, ist auf einen Fader geroutet, der geöffnet ist.

  • On-Air Logic 2. Mindestens eines der Eingangssignale, die mit On-Air logic 2, verbunden sind, ist auf einen Fader geroutet, der geöffnet ist.

  • Alarm. Das RM2200D hat einen Alarmzustand festgestellt. Die Alarm-LED oben auf dem Hauptbedienfeld leuchtet ebenfalls.

  • Active. Das RM2200D befindet sich nicht im Stand-by-Modus. Die Stand By -LED oben im Hauptbedienfeld ist aus.

  • Stand-By. Das RM2200D befindet sich im Stand-by-Modus. Die Stand By-LED oben im Hauptbedienfeld leuchtet. .