Synchronisation

In dieser Registerkarte werden die verschiedenen Synchronisationsoptionen für das RM4200D konfiguriert.

Die Abtastrate des Gerätes (System Sample Rate) können Sie auf 48kHz oder 44,1kHz einstellen.

[Important]Wichtig

Auch wenn das RM4200D mit externer Synchronisation arbeitet, müssen Sie hier die richtige Abtastfrequenz einstellen, da sich ansonsten die interne Quarz-PLL nicht korrekt auf den externen Takt synchronisieren kann.

Sie können zwei Synchronisationsquellen definieren, Sync Source 1 und Sync Source 2. Die unter Sync Source 1 konfigurierte Option ist die vorrangige Synchronisationsquelle. Fällt diese aus, so schaltet das System automatisch auf die unter Sync Source 2 konfigurierte Quelle. Fällt auch diese aus, schaltet das System auf den internen Takt von 48kHz oder 44,1kHz.

Folgende Optionen stehen für die externe Synchronisation zur Verfügung:

Konfiguration des Moduls in Slot 10 Konfiguration Slot 1-8Verfügbare Sync Source 1, 2Funktion
RM420-848M oder RM420-848L oder RM420-848M + RM420-424SMindestens ein Digital I/O Modul RM420-111InternInterne Synchronisationsquelle 48kHz oder 44,1kHz
AES <Slot.Port:Label>Die Synchronisation wird aus dem ankommenden AES-Datenstrom gewonnen, wenn ein gültiges AES-Signal anliegt.
BNCTTL Wordclock Input 48kHz oder 44,1kHz
RM420-848M + RM420-421SMindestens ein Digital I/O Modul RM420-111InternInterne Synchronisationsquelle 48kHz oder 44,1kHz
AES <Slot.Port:Label>Die Synchronisation wird aus dem ankommenden AES-Datenstrom gewonnen, wenn ein gültiges AES-Signal anliegt.
BNCTTL Wordclock Input 48 kHz oder 44,1 kHz
MultiChannelDie Synchronisation wird aus dem ankommenden MADI-Datenstrom gewonnen, wenn ein gültiges MADI- Signal anliegt.
RM420-848M + RM420-422S Mindestens ein Digital I/O Modul RM420-111InternInterne Synchronisationsquelle 48kHz oder 44,1kHz
AES <Slot.Port:Label>Die Synchronisation wird aus dem ankommenden AES-Datenstrom gewonnen, wenn ein gültiges AES-Signal anliegt.
BNC
[Important]Wichtig

Diese Option können Sie nicht benutzen, da die BNC-Buchse aus Platzgründen nicht vorhanden ist!

MultiChannel MADI 1Die Synchronisation wird aus dem ankommenden MADI-Datenstrom des MADI-Ports 1 (oben) gewonnen, wenn ein gültiges MADI-Signal anliegt.
MultiChannel MADI 2Die Synchronisation wird aus dem ankommenden MADI-Datenstrom des MADI-Ports 2 (unten) gewonnen, wenn ein gültiges MADI-Signal anliegt.
RM420-848M+ RM420-422S Option für Redundantes MADI(Siehe auch Redundantes MADI)Mindestens ein Digital I/O Modul RM420-111InternInterne Synchronisationsquelle 48kHz oder 44,1kHz
AES <Slot.Port:Label>Die Synchronisation wird aus dem ankommenden AES-Datenstrom gewonnen, wenn ein gültiges AES-Signal anliegt.
BNC
[Important]Wichtig

Diese Option können Sie nicht benutzen, da die BNC-Buchse aus Platzgründen nicht vorhanden ist!

MultiChannelDie Synchronisation wird aus dem ankommenden MADI-Datenstrom des MADI-Ports 1 (oben) gewonnen, wenn ein gültiges MADI-Signal anliegt. Ist das MADI-Signal auf Port 1 ungültig, schaltet das System automatisch auf MADI-Port 2 (unten), wenn hier ein gültiges MADI- Signal anliegt. Es wird das aktive MADI-Signal entsprechende der Logikfunktion benutzt. Eine automatische Umschaltung findet nur bei entsprechender Konfiguration statt.
[Note]Anmerkung

Wenn Sie einen Digitaleingang eines Modules RM420-111 als Synchronisationsquelle konfigurieren, spielt es keine Rolle, ob Sie unter DSP Frame I/O für diesen Eingang den Sampleratenkonverter aktiviert haben oder nicht. (Siehe auch DSP Frame I/O – Den DSP-Frame konfigurieren)

[Important]Wichtig

Beachten Sie folgende Einschränkungen beim Anschluss externer Synchronisationsquellen:

  • Damit die für die externe Synchronisation benutzten Quarz-PLLs korrekt arbeiten, müssen sich die externen Takte im Bereich ±75ppm um die ausgewählte Abtastraten 48kHz bzw. 44,1kHz befinden.

  • Externe Synchronisationsquellen können ausschließlich über die Slots 1 bis 10 zugeführt werden, eine Synchronisation über die Slots 11 bis 30 ist technisch nicht möglich!

  • Werden MADI-Interfaces verwendet, müssen die mit einander verbundenen Systeme mit dem gleichen Takt arbeiten!

  • Werden drei Module RM420-422 gleichzeitig benutzt, so ist die Synchronisation nur über MADI, AES3/EBU oder intern möglich. Der Grund dafür ist, dass die Module RM420-422 (Dual -MADI) aus Platzgründen keine BNC-Buchse haben.

Mit der Checkbox Slot 10 BNC as Output wird die Funktion der BNC-Buchse auf Slot 10 festgelegt. Ist diese Option aktiviert, arbeitet die BNC-Buchse auf Slot 10 als TTL-Wordclock-Ausgang. Das ist jedoch nur dann möglich, wenn bei keiner der beiden Synchronisationsquellen die Option BNC ausgewählt ist, da in diesen Fällen die BNC-Buchse als Eingang arbeitet!

Die BNC-Buchsen der Slots 20 und 30 dagegen sind immer als TTL-Wordclock-Ausgang definiert und können z.B. lokale Quellen synchronisieren. Grundsätzlich arbeiten alle TTL-Wordclock-Ausgänge, alle AES3/EBU-Digitalausgänge und alle MADI-Ausgänge des Systems immer mit der gleichen Systemabtastfrequenz, je nach Konfiguration und Status von Sync Source 1 und Sync Source 2.

Wenn Sie einen DSP-Frame mit mehreren DSP-Modulen verwenden, so verwendet jedes Modul seine eigene Synchronisation. Die Module in Backplane 2 und 3 synchronisieren sich in diesem Fall auf das Modul in Backplane1.Im Normalfall funktioniert das problemlos und stabil, Sie müssen sich darum keine Gedanken machen.

Verwenden Sie jedoch mehrere Backplanes und mindestens eine externe Synchronisationsquelle gleichzeitig, so kann es in seltenen Fällen und unter bestimmten Umständen zu Synchronproblemen kommen, wenn die Synchronisationsquelle umgeschaltet wird.

Aktivieren Sie in diesem Fall die Checkbox Disable VCXO on BP2/3. Damit wird die Quarz-PLL auf den Backplanes 2 und 3 deaktiviert und der Fangbereich für die Synchronisation vergrößert. Gleichzeitig verringert sich die Einschwingzeit dieser Backplanes. Aktivieren Sie diese Option, wenn sie Störungen auf den Ausgängen der Backplanes 2 und 3 beim Umschalten der Synchronisationsquelle minimieren wollen.

[Important]Wichtig

Die Backplane 1 ist immer der Synchronisations-„Master“, die Backplanes 2 und 3 die entsprechenden „Slaves“. Damit müssen sich die Backplanes 2 und 3 auf die Backplane 1 synchronisieren.

Wenn nun die Backplane 1 ihrerseits von einem externen Signal synchronisiert wird und dieses Signal ausfällt, schaltet die Backplane 1 zunächst auf die zweite Synchronisationsquelle (Sync Source 2). Diese Umschaltung dauert für das gesamte System eine gewisse Zeit, denn erst wenn die PLL von Backplane 1 eingeschwungen ist, können sich ihrerseits die Backplanes 2 und 3 synchronisieren.

Während des Umschaltens und Einschwingens von BP1 reißen die Audiolinks zwischen Backplane 1 und 2 bzw. Backplane 1 und 3 solange ab, bis die Synchronisation der Backplanes untereinander wieder stabil ist. In der Zwischenzeit kann es zu Störgeräuschen und Fehlermeldungen in Bezug auf die Audiolinks kommen. Weiterhin geben die D/A-Wandler und die AES3/EBU Ausgänge auf den Backplanes 2 und 3 während des Umschaltens eventuell unerwünschte Störgeräusche ab. Die Ursache dafür ist die nötige Neusynchronisation. Die Option Disable VCXO on BP2/3 minimiert die Länge dieser akustisch unangenehmen Einschwingzeit durch das wesentlich kürzere Einschwingverhalten der „normalen“ PLL.

Sie sollten trotzdem diese Checkbox nur dann aktivieren, wenn der DSP-Frame mehr als eine Backplane enthält, von einem externen Signal synchronisiert wird und Probleme beim Umschalten der Synchronisationsquelle auftreten. Ist das nicht der Fall, dann ändern Sie bitte nichts.

Aktivieren Sie die Checkbox Varispeed, um das System auf eine variable externe Taktquelle zu synchronisieren. Die Frequenz der Taktquelle darf im Bereich von 40-48,2 KHz liegen.

Konfigurationsbeispiele

Die folgende Tabelle enthält einige Beispiele für die verschiedenen Synchronisationsoptionen:

Sync Source 1Sync Source 2Anwendung
InternIntern
  • RM4200D als „Stand-alone“-System mit interner Taktversorgung.

BNCIntern
  • Synchronisation auf ankommenden TTL-Wordclock, das RM4200D und dessen Digitalausgänge arbeiten synchron zum externen Takt.

  • Beim Ausfall des ankommenden TTL-Wordclock arbeitet das System mit der internen Taktquelle.

AES <1.1.01:CD>Intern
  • Synchronisationsquelle ist das AES-Signal, das auf Slot 1, Port 1 ankommt (hier mit dem Label „CD“). Das RM4200D und dessen Digitalausgänge arbeiten synchron zum ankommenden AES-Signal.

  • Bei Ausfall des ankommende AES-Signals arbeitet das System mit der internen Taktquelle.

MultiChannelIntern
  • Synchronisation auf ankommendes MADI-Signal, das RM4200D und dessen Digitalausgänge arbeiten synchron zum ankommenden MADI-Signal.

  • Beim Ausfall des ankommenden MADI Signals arbeitet das System mit der internen Taktquelle.

MultiChannelBNC
  • Synchronisation auf das ankommende MADI-Signal. Das RM4200D und dessen Digitalausgänge arbeiten synchron zum ankommenden MADI-Signal.

  • Beim Ausfall des ankommenden MADI-Signals arbeitet das System mit dem ankommenden TTL-Wordclock.

MultiChannelAES <1.1.01:CD>
  • Synchronisation auf das ankommende MADI-Signal. Das RM4200D und dessen Digitalausgänge arbeiten synchron zum ankommenden MADI-Signal.

  • Beim Ausfall des ankommenden MADI-Signals arbeitet das System mit dem AES-Signal, das auf Slot1, Port1 ankommt (hier mit dem Label „CD“).

BNCMultiChannel
  • Synchronisation auf ankommenden TTL-Wordclock, das RM4200D und dessen Digitalausgänge arbeiten synchron zum ankommenden TTL Wordclock.

  • Beim Ausfall des ankommenden TTL -Wordclock arbeitet das System mit dem ankommenden MADI-Signal.

Beispiel: Mehrere RM4200D sind über MADI vernetzt, Synchronisation über MADI:

RM4200D DeviceSync Source 1Sync Source 2Beschreibung
ZentralmatrixInternIntern
  • Interner Systemtakt der Zentralmatrix wird über MADI auf die 3 angebundenen Mischpulte verteilt, Zentralmatrix ist Sync Master.

  • Mischpulte Mixer 1 bis 3 sind Sync Slaves.

Mixer 1MultiChannelIntern
Mixer 2MultiChannelIntern
Mixer 3MultiChannelIntern

Beispiel: Mehrere RM4200D sind über MADI vernetzt, Synchronisation über MADI, die Zentralmatrix wird über BNC mit TTL-Wordclock vom Haustakt versorgt:

RM4200D DeviceSync Source 1Sync Source 2Beschreibung
ZentralmatrixBNCIntern
  • TTL-Wordclock über BNC angeschlossen an Zentralmatrix; wird über MADI auf die 3 angebundenen Mischpulte verteilt. Zentralmatrix ist Sync Master für die Taktunterverteilung über MADI.

  • Mischpulte Mixer 1 bis 3 sind Sync Slaves.

Mixer 1MultiChannelIntern
Mixer 2MultiChannelIntern
Mixer 3MultiChannelIntern

Beispiel: Mehrere RM4200D sind über MADI vernetzt, der Takt wird zentral über TTL-Wordclock verteilt.

RM4200D DeviceSync Source 1Sync Source 2Beschreibung
ZentralmatrixBNCIntern
  • TTL-Wordclock ist über die zentrale Taktverteilung an die Zentralmatrix und die 3 Mischpulte angeschlossen.

  • Zentralmatrix und Mixer 1 bis 3 sind Sync Slaves.

  • Falls die zentrale Taktverteilung ausfällt, erfolgt die Synchronisation über MADI, Zentralmatrix ist dann Sync Master für die Mischpulte.

Mixer 1BNCMultiChannel
Mixer 2BNCMultiChannel
Mixer 3BNCMultiChannel