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Die Gruppenlogik ist durch die Systemarchitektur beschränkt und besitzt dadurch entscheidene Nachteile. Sie wird daher von DHD nicht weiterentwickelt. Als alternativer und komfortabler Weg Fadersignale zu gruppieren eignet sich die Funktion VCA Fader. Sie erfahren mehr über die Funktion und ihre Vorteile am Ende dieses Abschnitts. (Siehe Funktion VCA Fader - eine flexible Alternative.) |
Sie haben die Möglichkeit, verschiedene Fader zu einer Gruppe zusammenzufassen. Diese Gruppe wird dann auf einen eigenen Fader Channel aufgelegt, so dass Sie mit einem einzelnen Fader alle Quellen der Gruppe regeln können. Insgesamt können Sie bis zu vier Gruppen definieren, dabei wird das Bilden von Clean-Feed-Signalen vollständig berücksichtigt.
![]() | Tipp |
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Die Gruppenfunktion wird eher selten verwendet, ist aber zum Beispiel nützlich, wenn Sie bestimmte Mikrofone (für Atmosphäre, Saalgeräusche o.ä.) gemeinsam regeln wollen. |
Die Gruppen werden dabei folgendermaßen gebildet:
Für jede Gruppe wird ein eigener Bus definiert.
Dieser Bus wird einem eigenen Fader Channel als Quelle zugewiesen. Das ist der Gruppenkanal.
Mit einer Taste im Faderzug wird das aktuelle Signal dieses Faderzugs vom Programmbus 1 weg geroutet und auf den Gruppenbus gelegt.
Der Gruppenkanal wird auf einen Fader aufgelegt. Nun können Sie den Pegel der gesamten Gruppe mit diesem einen Fader regeln.
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Bitte beachten Sie, dass eine Gruppenaufschaltung immer bedeutet, dass das Signal vom Programbus 1 entfernt und stattdessen auf den Gruppenbus geroutet wird. Sie sollten außerdem versuchen, Gruppenfunktionen möglichst früh im Konfigurationsprozess zu definieren, um spätere Probleme beim Abspeichern von Mixer Setups zu vermeiden. (Eine Erklärung dazu finden Sie weiter unten.) |
Gehen Sie folgendermaßen vor, um die Gruppenfunktion zu konfigurieren:
Wählen Sie im Projektbaum den Knoten Audio System und klicken Sie auf die Registerkarte Mixing Functions. Legen Sie für jede Gruppe einen eigenen Programmbus an und geben Sie ihm einen aussagekräftigen Namen.
Wechseln Sie im Projektbaum zum Knoten Fader Channels. Legen Sie für jede Gruppe einen neuen Fader Channel als Gruppenkanal an. Wählen Sie einen möglichst eindeutigen Namen und geben Sie als Audioquelle für den Fader Channel das im Schritt 1 definierte Bussignal an.
Wechseln Sie im Projektbaum zum Knoten Audio System und wählen Sie die Registerkarte Group Logic. Stellen Sie die Zuordnung der Gruppen zu den Fader Channels mit Hilfe der Popup-Menüs ein. Wählen Sie dazu zuerst für jede Gruppe im Popup-Menü Group program bus <No.> den im Schritt 1 definierten Bus aus. Ordnen Sie dann mit dem Popup-Menü Group fader channel <No.> den zugehörigen Gruppenkanal aus Schritt 2 zu.
Wechseln Sie im Projektbaum zum Knoten Console, Registerkarte Keysund wählen Sie ein Fadermodul aus. Markieren Sie eine Taste, die Sie für die Gruppenaufschaltung benutzen wollen. Wählen Sie aus dem Popup-Menü Function den Eintrag Group Logic aus. Es erscheint das Popup-Menü Group, wählen Sie hier die gewünschte Gruppe aus, auf die der Fader geschaltet werden soll.
Laden Sie nun die geänderte Config auf das Device.
Um nun einen Fader auf eine Gruppe aufzuschalten, muss zuerst der Gruppenkanal auf einem Faderzug aufliegen. Wenn Sie dann die im Schritt 3 definierte Taste im Faderzug drücken, wird dessen aktuelles Signal in die Gruppe aufgenommen. Drücken Sie die Taste erneut, um den Fader wieder von der Gruppe wegzurouten.
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Das Aufschalten eines Kanals auf eine Gruppe bedeutet, dass der Kanal exklusiv vom Programmbus 1 weg- und auf den Gruppenbus aufgeschaltet wird. Wenn Sie jedoch noch keine Mixer Setups gespeichert haben, sind zunächst alle Signale auf alle Busse geroutet. Damit die Gruppenfunktionen korrekt arbeiten, müssen Sie darum an der Bedienkonsole einmalig alle definierten Kanäle einem Fader zuweisen. Das geht am einfachsten so, wie in den folgenden Schritten beschrieben. Führen Sie diese Schritte unbedingt und korrekt aus, da sonst die Gruppenfunktion nicht richtig arbeitet! |
Drücken Sie im ersten Faderzug die Taste Access. Wählen Sie die Funktion Input Select. Drehen Sie den Drehgeber so lange, bis jedes Signal im Input Pool einmal kurz in der LED-Anzeige zu sehen war. Das genügt als Zuweisung, die Umschaltung auf den Gruppenbus erfolgt dann im Hintergrund.
Drücken Sie im nächsten Faderzug die Taste Access und wählen Sie die Funktion Input Select. Drehen Sie den Drehgeber einmal kurz nach rechts oder links und wieder zurück. Damit haben Sie für das aktuelle Signal auf diesem Faderzug eine eventuell definierte Gruppenfunktion initialisiert.
Wiederholen Sie den Schritt 8 für jeden Faderzug auf der Bedienkonsole, bis Sie alle Fader Channel entsprechend für die Gruppenfunktion initialisiert haben.
Öffnen Sie in der Toolbox4-Software das Maintenance -Fenster (Taste F7). Markieren Sie das korrekte Device und speichern Sie den aktuellen Zustand als Setup 0. Benutzen Sie dazu den Befehl aus dem Menü . Wählen Sie aus dem gleichen Menü den Befehl , um die Gruppenfunktion auch in allen anderen Setups zu speichern. Damit können Sie das Routing der Gruppen als Basis für alle weiteren Anpassungen verwenden. Das ist auch der Grund, warum Sie diese Einstellungen möglichst früh im Konfigurationsprozess speichern sollten.
![]() | Warnung |
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Wenn Sie bestimmte Faderzüge zu einer oder mehreren Gruppen zugewiesen haben, so können Sie diese Zuweisung weder in Mixer Setups noch im Parameter Setup speichern! Gruppenzuweisungen sind rein „operativ“ und können darum nicht gespeichert werden. Sollten Sie trotzdem versuchen, Setups zu speichern, während Gruppenzuweisungen aktiv sind, werden alle Gruppenzuweisungen aufgehoben und die entsprechenden Kanäle werden auf Programmbus 1 aufgeschaltet. Gleiches passiert, wenn Sie das RM4200D aus- und wieder einschalten – die Gruppenzuweisungen bleiben nicht erhalten. Speichern Sie darum keine Setups, während sich das RM4200D auf Sendung befindet! |
Aufgrund ihrer Einschränkungen ist der Einsatz der Group Logic für viele Anwendungen nicht zu empfehlen. Um die Nachteile auszugleichen stellt die VCA Funktion eine gute Alternative dar.
Die Vorteile von VCA Fadern sind:
sehr einfach konfigurierbar
Aufschaltungen können in Setups gespeichert werden
die Busaufschaltung eines Kanals wird nicht beeinflußt
es sind mehr VCA Fader möglich als Gruppenfader.
Zwei Schritte sind notwendig um einen VCA Fader zu erstellen:
Audio System - Fader Channels: Erstellen Sie einen neuen Fader Channel und weisen Sie diesem Channel den gewünschten VCA Fader (1..8) zu (Audio Sources Fenster).
Ansicht Console: Selektieren Sie in der Konsolenansicht die Taste eines Fadermoduls, die Sie gerne als VCA Schalter verwenden würden. Wählen Sie dann die Funktion VCA Fader und die entsprechende VCA Nummer.
Wenn Sie einen VCA Fader per „Input Select“ auf die Konsole holen, beginnt die „ACCESS“ Taste dieses Kanals zu blinken. Dieses Blinken verrät, dass der VCA Fader noch nicht aktiv ist. Durch diesen Mechanismus wird sichergestellt, dass kein Signal plötzlich wegfällt, das vorher bereits auf diesen VCA Fader geschaltet war. Möchten Sie einen neu zugewiesenen VCA Fader aktivieren, drücken Sie zunächst seine blinkende „ACCESS“ Taste und bewegen Sie dann den Fader auf 0dB.