CAN-Bus

Der DSP-Frame wird mit den Kontrollmodulen über ein CAN-Bus-Kabel verbunden. Der CAN-Bus ist ein serieller Bus mit differentieller Datenübertragung. Für die Datenübertragung werden zwei Adern im Kabel benötigt. Zusätzlich können die CAN-Bus-Kabel für noch zwei Adern für die 24V-Stromversorgung der Kontrollmodule enthalten. Der CAN-Bus wird dabei von Modul zu Modul weitergeführt, als Steckverbinder wird ein vierpoliger XLR-Steckverbinder benutzt.

Abbildung 6: Belegung des CAN-Bus-Kabels.
[Important]Wichtig

Der CAN-Bus innerhalb eines RM4200D darf maximal 60 Meter lang sein. Beachten Sie dabei auch, dass sich bereits innerhalb des DSP-Frame etwa ein Meter CAN-Bus befindet! Wenn Sie diese Einschränkung nicht beachten, kann die Kommunikation der Module innerhalb des RM4200D empfindlich gestört werden.

Weiterhin müssen die Datenleitungen des CAN-Bus an beiden Enden terminiert werden, um Signalreflexionen zu vermeiden. Als Terminierung genügt ein Widerstand von 90 bis 120 Ohm zwischen den Datenleitungen des CAN-Bus. Innerhalb des DSP-Frame ist der CAN-Bus automatisch terminiert, wenn Sie ein Kabel mit XLR-Anschluss verwenden. Ist dagegen der DSP-Frame über die RJ45-Schnittstelle mit einem abgesetzten Netzteilträger verbunden, so müssen Sie den Bus am DSP-Frame mit einem XLR-Stecker terminieren, der den Widerstand zwischen den Datenleitungen enthält.

Als Kabel für den CAN-Bus kommen zwei Produkte der Firma BELDEN zum Einsatz:

[Tip]Tipp

Im Gegensatz zu anderen Kabelsystemen (wie zum Beispiel Ethernet) gibt es kein „genormtes“ CAN-Bus-Kabel. DHD hat die genannten Kabeltypen ausgemessen und für das RM4200D spezifiziert. Sie können diese Kabel in verschiedene Längen und mit verschiedenen Steckverbindern (XLR und Sub-D) bei Ihrem DHD-Händler bestellen. In Teil 1 dieses Handbuches, System Overview finden Sie in der Liste mit den Teilen alle verfügbaren Kabel.

Abbildung 7: Die Verbindungskabel enthalten Datenleitungen und Stromversorgung der Kontrollmodule. Alle Kabel zusammen dürfen nicht länger sein als 60 Meter!
[Note]Anmerkung

Jedes RM4200D besitzt nur einen CAN-Bus. Es ist damit nicht möglich, mehrere DSP-Frames am gleichen CAN-Bus zu betreiben. Wenn Sie mehrere RM4200D gemeinsam betreiben wollen, müssen Sie diese über eine Netzwerkverbindung koppeln.

Wenn die Kontrollmodule zu weit vom DSP-Frame abgesetzt sind, muss ein zusätzliches Netzteil benutzt werden, um die Kontrollmodul mit der 24V-Spannung zu versorgen. In diesem Fall werden DSP-Frame und Netzteilträger über ein dünnes CAN-Kabel verbunden, das keine Adern für die Stromversorgung enthält. Dieses Kabel wird über einen RJ45-Steckverbinder angeschlossen. Auch hier gilt, dass der CAN-Bus insgesamt nicht länger als 60 Meter sein darf!

Abbildung 8: CAN-Bus -Verkabelung eines größeren RM4200D.

Sie müssen außerdem darauf achten, dass alle Kontrollmodule genügend Versorgungspannung erhalten. Bei großen Systemen mit langen Leitungen kann es eventuell am Ende des CAN-Bus dazu führen, dass die Versorgungspannung zu gering ist.

Sie können das einfach überprüfen, indem Sie in der Toolbox4-Software das Maintenance-Fenster öffnen und für das letzte Modul in der Kette die Informationen auslesen. Ein Wert zwischen 21 V und 24 V ist akzeptabel. Liegt die Spannung darunter, sollten Sie das RM4200D mit einem zusätzlichen Netzteil ausrüsten. Bitte wenden Sie sich in solchen Fällen an Ihren DHD-Händler.

Abbildung 9: Der Parameter V24 der Modulinformation gibt an, wie hoch die Versorgungsspannung im Modul ist.
[Important]Wichtig

Erden Sie unbedingt die Kontrollmodule mit Hilfe der dafür vorgesehen Gewindelöcher auf der Rückseite der Kontrollmodule. Wenn Sie das nicht tun, können Sie unter bestimmten Umständen Probleme mit elektrostatischen Entladungen (ESD) haben!

Elektrostatische Entladungen in die Kontrollmodule können zu Funktionsstörungen führen, wenn die betroffenen Module nicht korrekt geerdet sind. Der Grund dafür ist folgender:

Die Kontrollmodule sind nur über das CAN-Bus-Kabel mit dem DSP-Frame verbunden. Wenn die Module nicht korrekt geerdet wurden, ist damit ist das Kabel die einzige Verbindung zur Betriebserde des RM4200D. Wenn nun eine elektrostatische Entladung ein Kontrollmodul trifft, können unter bestimmten Umständen die Ladungsträger nicht vollständig abgeleitet werden und zu einem „Lock-Up“ des Moduls führen. Dieser Effekt äußert sich dadurch, dass das Modul auf keinerlei Bedienvorgänge mehr reagiert. Sie müssen dann die Stromversorgung des Moduls unterbrechen und es damit zum Neustart zwingen.